11.09.2019
In M-V unterstützen landesweit 5 Interventionsstellen Betroffene von häuslicher Gewalt & Stalking. Sie leisten nach einem Polizeieinsatz kurzfristige Beratung in der Krise und rechtliche Unterstützung zur Erhöhung der Sicherheit.
Die Interventionsstellen sind ein wichtiges Bindeglied in der staatlichen Interventionskette bei häuslicher Gewalt zwischen polizeilichem, straf- und zivilrechtlichem Schutz. Die Finanzierung der Interventionsstellen wird zu 100% aus Landesmitteln geleistet.
2.399 Betroffene häuslicher Gewalt & Stalking suchten 2018 bei ihnen Schutz und Hilfe; 2004 waren es 1.241. Die Zahl der Betroffenen hat sich in diesem Zeitraum verdoppelt.
Zeitgleich hat die Landesregierung M-V die Finanzierung der Interventionsstellen, in diesen 14 Jahren, zweimal erhöht. 2018 und 2019 erhielten die Interventionsstellen eine Mehrfinanzierung von jeweils 2,3 %. Die Mitarbeiterinnen der Interventionsstellen wollen darüber hinaus eine Erhöhung der Gehälter und den Angleich an tarifgerechte Bezahlung. "Circa 30% unter tariflicher Bezahlung liegt mein Lohn" sagt Kati Voß, Beraterin in der Interventionsstelle Rostock.
Der 3. September ist der EqualPayDay der Interventionsstellen gegen häusliche Gewalt & Stalking in M-V. "Bei tarifgerechter Bezahlung reicht die Landesfinanzierung bis zu diesem Tag. Ab dem 4. September arbeiten wir Beraterinnen somit ehrenamtlich. Wir Interventionsstellen fordern daher landesweit eine tarifgerechte Bezahlung für uns 15 Beraterinnen." so Voß.
Diese Forderung transportieren sie aktuell mit einer Postkartenaktion an den Landtag. "Viele Kooperationspartner*innen unterstützen uns und senden die Karten an die politischen Entscheidungsträger*innen. Wir hoffen, mit unserer Forderung in der aktuellen Haushaltsdebatte Gehör zu finden." erklärt Susanne Rehbein, Beraterin der Interventionsstelle Schwerin.